Wer seine Immobilie verkauft, will den bestmöglichen Preis erzielen. Bleibt die Frage: Wie viel sollten Eigentümer für einen besseren Verkaufspreis noch investieren? An Lage und Alter lässt sich nichts ändern, am äußeren Erscheinungsbild und der Ausstattung dagegen schon. Welche Maßnahmen kurz vor dem Hausverkauf lohnen:      

Ein guter erster Eindruck zahlt sich aus

1. Kosten und Nutzen abwägen

Vor dem Verkauf hilft ein Wertermittlungsgutachten oder auch ein erfahrener Makler einzuschätzen, in welcher Relation zur Marktsituation und möglichen Wertsteigerung eine Renovierungsmaßnahme steht. Größere Maßnahmen, etwa eine energetische Sanierung, machen sich in der Regel erst mittel- bis langfristig bezahlt. Kleinreparaturen wie der Austausch eines defekten Lichtschalters lassen sich hingegen über einen höheren Verkaufspreis wieder einspielen. Clever handeln daher die Eigentümer, die nachhaltig in die Wertsteigerung investieren und kurzfristig im Detail verschönern.
     

2. Die Immobilie optisch aufwerten

Auf den ersten Blick sichtbare Schönheitsfehler – beispielsweise Tapeten, die sich von den Wänden lösen – können bei Käufern in spe einen vernachlässigten Eindruck erwecken. Wenn auch unbewusst, geht der Interessent tendenziell davon aus, dass das Objekt noch mehr Makel aufweist. Deshalb können auch Kleinigkeiten über tausende Euro oder sogar eine Zu- oder Absage entscheiden. Hinzu kommt, dass Kaufinteressenten die Kosten für Renovierungen, selbst wenn es einfache Dinge sind, häufig höher einschätzen, als sie tatsächlich sind. Natürlich vergrößern Mängel immer auch den Verhandlungsspielraum. Aus Verkäufersicht besonders effizient sind deshalb alle optischen Maßnahmen wie frisch gestrichene Wände und Heizkörper oder auch ein gepflegter Garten.

3. Nicht auf den eigenen Geschmack setzen

Auch wenn sich durch neue oder gehobene Ausstattung womöglich ein besserer Preis erzielen lässt: Die Investition in Luxuseinrichtung wie eine teure Designerküche zahlt sich beim kurzfristigen Verkauf nicht in entsprechender Höhe aus. Solche Details hängen außerdem zu stark vom individuellen Geschmack ab und können eine Einigung zwischen Käufer und Verkäufer erschweren. Quelle: Schwäbisch Hall

US-Trend „Home Staging”

Für das Aufmöbeln der Immobilie vor dem Verkauf gibt es in den USA einen Begriff: Home Staging. Dabei werten Profi s die Immobilie optisch so auf, dass sich Interessenten auf Anhieb darin wohlfühlen. Dazu kann das Umstellen oder Austauschen von Möbeln gehören, eine bessere Ausleuchtung oder das Entfernen persönlicher Objekte. Um ein Reihenhaus mit 100 Quadratmeter Wohnfläche inklusive Malerarbeiten, Leuchtmontage, Spedition und Putzprofi s komplett für den Verkauf vorzubereiten, müssen Eigentümer mit etwa 8 000 Euro netto rechnen. Da diese Immobilien zu einem etwa fünf bis zehn Prozent höheren Preis verkauft werden, können Verkäufer das beim Verkaufspreis jedoch wieder hereinholen, schätzen Experten.