Das Amtsgericht Kaufbeuren ist in zwei denkmalgeschützten Gebäuden aus den Jahren 1805 und 1890 in der Ganghoferstraße untergebracht. Der Gerichtsbezirk umfasst die Stadt Kaufbeuren sowie den Landkreis Ostallgäu mit den Städten Füssen, Marktoberdorf und Buchloe. 2005 wurde die ehemalige Zweigstelle des Amtsgerichts Kaufbeuren in Füssen aufgelöst und aus Platzgründen bis Mai 2024 das Gebäude in der Ganghoferstraße 12 in Kaufbeuren angemietet. Mit der großen Baumaßnahme wurden im Neubau fünf Gerichtssäle mit Kontrollbereich und andienenden Räumen sowie die grundlegende Sanierung im Bestand und die Neugestaltung der Freianlagen verwirklicht.

Die Bauzeit zog sich von Februar 2020 bis September 2024. Nach Abschluss der Baumaßnahme präsentiert sich das Amtsgericht zeitgemäß und in neuer Schönheit im Stadtbild von Kaufbeuren. Der historische Bezug zum Jordanpark wird besonders durch die Ausrichtung der Sitzungssäle mit den Blickbeziehungen zur Parkanlage deutlich. Jedes Gebäude des Amtsgerichts sollte ganz bei seiner Zeit sein, auch farblich. Daher haben die bestehenden Gebäude ihre Farbe behalten. Der Neubau wurde schwarz gehalten, auch weil sich das Gebäude im Ensemble etwas zurücknehmen sollte. Der moderne Neubau nimmt dabei die Linien der Bestandsgebäude auf und schafft die funktionale Trennung von Sitzungsbetrieb und Verwaltung. Mit Fertigstellung der Baumaßnahme und Baukosten von circa 20,7 Millionen Euro sind nun alle Abteilungen in staatseigenen Gebäuden untergebracht.

Foto: Melina Heel
Foto: Melina Heel

Alexander Fichtl, Architekt beim Staatlichen Bauamt, ist vom Ergebnis überzeugt: „Ich möchte mich für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit über die Planungs- und Bauphase hinweg bei allen beteiligten Firmen und Partnern herzlich bedanken.“ Text: Stefan Georg